1 .2 | DEN ANFÄNGEN AUF DER SPUR

Beschreibung

Kam früher ein Kind in Heppingen (Havingan, Heppingenhofen) zur Welt, dann wurde es getauft, denn alle Heppinger waren katholische Christen. Und wenn einer starb, dann wurde er kirchlich begraben. Das war alles selbstverständlich. Wo aber wurde er registriert, getauft und begraben? Das hing davon ab, wo sein Geburtshaus stand: westlich der Fahrstraße, die von Gimmigen zur Ahr führte, heute Burgstraße genannt, früher Bann- und Pfarreigrenze, oder im östlichen Teil. Damit entschied sich nämlich die Zuständigkeit des Pfarramtes, der Taufkirche und des Friedhofes: Wadenheim-Beul oder Heimersheim. Politisch gesehen: Amt Neuenahr in der Grafschaft Neuenahr oder Amt Sinzig im Sinziger Bereich. Dieser Zustand blieb so bis zum September 1805; damals erfolgten die letzten Eintragungen der Westheppinger (im Jahre 1685 aus 5 bewohnten Häusem bestehend, darunter der Landskroner Hof) in den Pfarrregistern von Wadenheim. Eine ähnliche Situation, politische und pfarramtliche Zweiteilung, bestand bis 1805 in Bachem. Abgesehen von dem geschilderten Dilemma waren die kirchlichen Verhältnisse an der Unterahr absolut ungünstig. Eine Wegstunde ahraufwärts beherrschte der Kirchturm von Ahrweiler das Ahrtal, zwei Wegstunden flußabwärts hatten die gewaltigen Türme von Sinzig und Remagen die gleiche Bedeutung für das Rheintal. Die „uralten“ Kirchen von Kirchdaun und Bengen lagen, abgesehen von den beiden Pfarrkirchen, in unmittelbarer Nähe von Heppingen. Dazu wimmelte es geradezu von Klosterhöfen rundum. Ostheppingen beherbergte allein drei Kölner Klosterhöfe: die von St. Pantaleon, von St. Maria im Kapitol und St. Maria ad gradus. Die meisten Heppinger hatten naturgemäß mit diesen Höfen enge Bindungen. St. Pantaleon errichtete schon früh (Gründungsjahr unbekannt) auf seinem Gelände die Heppinger Kapelle. Sie wurde 1650 auf Kosten des Konvents renoviert. Der Gottesdienst wurde von der zuständigen Pfarrei Heimersheim aus versehen. Mit der Säkularisierung der geistlichen Besitztümer, besonders der Klöster, durch den Reichsdeputationshauptschluss änderten sich 1803 die Verhältnisse. Neue Instandsetzungen der Kapelle unterblieben, und so wurde am 29.12.1894 dort der letzte Gottesdienst gefeiert. Wegen Baufälligkeit wurde die Kapelle geschlossen, Dies ergab den Anstoß für die Gründung des St.-Martinus-Kirchenbauvereins zu Heppingen im Jahre 1898. In den Jahren 1901 bis 1903 erhielt dieser Verein größere Stiftungen durch Anton Kreuzberg und den Apollinarisbrunnen. Durch diesen Ansporn konnte der Kirchenbau nach Plänen des Trierer Architekten E. Brand begonnen werden. Die Grundsteinlegung erfolgte am 7. August 1904.

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