1 | Die katholische Kirche „Königin des allerheiligsten Rosenkranzes“

Beschreibung

Der Volksmund nennt die katholische Kirche von Bad Neuenahr „Rosenkranzkirche“. Mit ihrem 65 Meter hohen Glockenturm und den vielen kleinen Türmen und Dächern überragt sie die Stadt wie ein himmlisches Jerusalem. Erst 1898 begann die katholische Gemeinde mit ihrem Bau, und dieser ist eine Frucht der hiesigen Bädergeschichte.
Das Heilbad Neuenahr, das sich ab den 1850er Jahren sehr erfolgreich entwickelte, erforderte auch entsprechende Baulichkeiten in angemessener architektonischer Gestaltung, um gesellschaftliches Leben zu ermöglichen: Hotels, Bäder, Theater, Ballsäle, usw.
Dieser Entwicklung trugen auch die evangelische und die jüdische Gemeinde mit neuen Gotteshäusern Rechnung. Die Katholiken waren davon überzeugt, dass die 1000-jährige Willibrordus-Kirche oberhalb des Kurviertels den gestiegenen Ansprüchen nicht mehr genüge. Sie ließen an zentraler Stelle und quasi auf grüner Wiese die Rosenkranzkirche neu bauen.
Der Berliner Regierungsbaumeister August Menken ist der Architekt. Er konnte Gebäude und Ausstattung aus einem Guss entwerfen und dadurch das Patrozinium „Maria Rosenkranzkönigin“ in allen Details durchbuchstabieren.
Der Rosenkranz ist eine Gebetsschnur aus – im Kern – 50 Perlen. An ihnen entlang werden fünfmal je 10 „Gegrüßet seist Du Maria“ gebetet. Dabei meditieren die Betenden Stationen aus dem Leben Jesu. Zur Zeit des Kirchbaus gab es drei Grundtypen des Rosenkranzes.
Und tatsächlich spannt sich die entsprechende Zahl von Rosenkranzperlen um die ganze Kirche – sie sind unterhalb der Fensterbänke in Stein gehauen. Und auch sonst finden sich immer wieder, außen wie innen, in der Architektur die rosenkranztypischen Zahlen 3 oder 5 wieder: hier drei Bögen, dort 5 Säulen, etc.


1.1 | Kurgeschichte

Verglichen mit alteingesessenen Kurorten der europäischen Bäderlandschaft, startet Neuenahr seine Geschichte als Heilbad recht spät, dafür umso wirkungsvoller. Dies verdankt es zum einen seiner idyllischen Lage ...


1.2 | Rosenkranz

Der Rosenkranz ist ein meditatives Gebet. Es lebt von ständiger Wiederholung des „Gegrüßet seist Du Maria“. Dies ist der Gruß des Engels Gabriel an die Gottesmutter, als er ihr verkündet, dass sie den langersehnten Messias, den Sohn Gottes, zur Welt bringen wird ...


1.3 | Patrozinium „Maria Rosenkranzkönigin“

Ursprünglich sind Patrozinien katholischer Kirchen nach Heiligen benannt: etwa St. Willibrord, St. Peter oder Hl. Maria. In der Erbauungszeit der Rosenkranzkirche werden jedoch vermehrt Kirchen nach Themen benannt ...


1.4 | Rosenkranzfest

Das große Bild an der Nordseite des Querschiffes zeigt im Hintergrund die Seeschlacht von Lepanto, die am 7. Oktober 1571 im Golf von Korinth stattgefunden hat ...


1.5 | Hl. Dominikus

Zu Füßen des Heiligen Dominikus befindet sich im Fensterbild ein kleiner Hund mit einer Fackel. Diese Darstellung bezieht sich auf ein Wortspiel. Der Ordensname Dominikaner nimmt Bezug auf den Gründer Dominikus ...